Mittwoch, 24. Oktober 2012

Hurra: Jetzt geht's den Maklern endlich an den Kragen!

Liebe Makler,

Leider müsst ihr euch wohl bald einen ehrlichen Job suchen und was anständiges Arbeiten:

https://www.spd.de/79218/20121023_maklergebuehren.html

Die SPD wagt es nochmal mit einem Anlauf, Maklergebühren, nach dem Verursacherprinzip/Beauftragungsprinzip zu berechnen.

Ich würde es auch gleich so formulieren, dass kein Käufer Maklerprovision zahlen muss und kein Mieter - ansonsten bleibt alles wie es ist, und man wird dazu gezwungen eine "Beauftragung" zu unterschreiben, bevor man ein Exposée bekommt.

Am besten bei ihrem Abgeordneten melden und das als Feedback hinterlassen - vielleicht hilft es ja!

Wer gegen Maklergebühren ist, sollte die Gunst der Stunde nutzen, und den entsprechenden Politikern die Meiniung bei Facebook im Kommentar- oder Nachrichtenform hinterlassen - oder in eine Parteienforum diskutieren. Oder noch besser: eine Demonstration organisiern - am besten in der bayrischen Landeshauptstadt - denn bisher blockiert solche Gesetzesvorlagen immer noch Bayern.

Um mal alle Scheinargumente für eine Maklerprovision durch Käufer oder Mieter zu entkräften:

"Am Ende müssen es die Mieter zahlen, da es die Vermieter auf die Mieter umlegen"

Blödsinn. Die meisten Vermieter gehen schon an die Grenze des machbaren und liegen bei Neuvermietung jetzt schon weit über dem Mietspiegel. Dies würde auch voraussetzen, dass Vermieter und Verkäufer weiterhin Makler in Anspruch nehmen würden, wenn Sie die Zeche selber zahlen müssen. Es ist dann nicht mehr so bequem wie im Moment - d.h. viele werden es dann selbst machen und Leute mit wenig Zeit fragen eventuell ihre Freunde oder Bekannte.

Wenn sich viele Makler um einen Auftrag zanken, wird die Maklergebühr sinken, da Konkurrenz dann auch den Preis regelt. Bisher musste man sich über die Provision keine Gedanken machen wenn man etwas vermietet oder verkauft hat.

Ein Vermieter kann im Gegensatz zum Mieter die Maklerkosten von der Steuer absetzen - d.h. es wäre auch dann günstiger für einen Mieter wenn es der Vermieter zahlt - selbst wenn er es umlegen würde / könnte.


Warum Maklerprovisionen allen schadet

  • Makler treiben Kaufpreise und Mietpreise direkt  - insbesondere in Märkten wie dem Münchner Immobilienmarkt
  • je teurer eine Immobilie, desto höher die Miete
  • beim Wiederverkauf wollen viele nicht auf den Kosten sitzenbleiben und rechnen es auf den Verkaufspreis drauf - beim nächsten Kauf muss man selbst aber auch wieder mehr bezahlen
  • das Geld, dass durch Maklerprovisionen verloren geht, fließt meistens in die Taschen von Maklern, die sowieso schon zuviel Geld haben meistens auch der Gesellschaft keinen Mehrwert bieten und auch nichts produktives machen (ähnliche wie Börsenspekulanten). Würde das Geld bei den Käufern und Mietern bleiben, würde es wieder gerechter in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen (z.B. Handwerker, Einzelhandel...), anstatt bei irgendwelchen Maklerschnöseln zu versanden
  • gerade Vermieter schaden sich selbst, wenn Sie einen Makler einschalten. Wer z.B. in München eine Wohnung für 1500 Euro Mietet hat meistens nach 4500 Euro Kaution kein Geld oder auch keine Lust nochmal über 3000 Euro einem Makler in den Rachen zu schmeißen. Daher werden oft sehr gute Wohnungen in sehr guter Lage nicht so schnell vermietet, wie ohne Provision. D.h oft kommt es durch den Makler dann zu 1 Monat Mietausfall - wohingegen die Nachmietersuche durch den vorherigen Mieter zu einer nahtlosen Vermietung führt.

Was grundsätzlich an Maklerprovisionen falsch ist

  • der die Provision zahlt, zahlt nicht für einen Dienst in seinem Interesse, sondern dem Interesse des Vermieters oder Verkäufers. Wäre es so wie bei bestimmten Fernsehsendungen, und der Makler führt einen in mehrere Wohnungen und man kann in Ruhe auswählen, könnte man es ja ansatzweise noch verstehen - nicht aber in Städten wie München, in denen der Makler nichts machen muss - und nur einen der Interessenten auswählt, die vor der Türe warten.
  • das Hauptinteresse des Maklers ist es, möglichst schnell, möglichst viel Geld zu verdienen. Er wird für den Verkäufer nicht monatelang den maximalen Preis versuchen herauszuholen, sondern nur das was in kürzester Zeit möglich ist, damit er möglichst viel Provisionen im Monat einstecken kann
  • der Makler wird vom Käufer (oder Mieter) bezahlt, wird aber gerade in München niemals für den Käufer den Preis herunterhandeln - eher für den Verkäufer (Vermieter) den Preis hochhandeln
  • Makler brauchen keine Ausbildung oder Qualifikation 
  • der Arbeitsaufwand steigt nicht proportional zum Verkaufspreis . d.h. der Stundenlohn erreicht schnell unmoralische Höhen
  • sie führen dazu, dass Makler Privat-Inserenten bei Immobilienportalen belästigen -sie heften sich wie Zecken an jedes freie Angebot - bis der Verkäufer nachgibt - und haben schnell nach ein paar Besichtigungen eine Unmenge an Geld verdient 


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