Montag, 22. Oktober 2012

Allianz warnt vor einer Immobilienblase in deutschen Großstädten durch billiges Geld

Aktuell warnt die Allianz vor einer Immobilienblase in Deutschland:



http://www.welt.de/finanzen/article110091584/Allianz-warnt-vor-Immobilienblase-in-Deutschland.html

Lustig ist die Überschrift:

Geldpolitik führt zur Fehlsteuerung der Investments

Aus meiner Sicht sind Zertifikate und Derivate eine Fehlsteuerung von Investments - oder Aktien, die nur kurz gehalten werden - oder auch die Kapitalanlage in Edelmetalle, die dann in irgendeinem Schließfach herumliegen, aber zuvor tausende Liter Grundwasser mit Quecksilber beim Abbau verseucht haben.
Normalerweise ist die Investition in eine selbst genutzte Immobilie das beste und "natürlichste" Investment - vorausgesetzt der Preis stimmt. Was definitiv eine Fehlsteuerung ist: in Görlitz stehen Wohnungen leer, und in München gibt es zu wenige - dies ist aber ein Problem der regionalen Wirtschaftsstrukturen und nicht ein Problem der Immobilien.

Auch die SZ widmet sich diesem Thema an prominenter Stelle:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/euro-krise-allianz-finanzchef-fuerchtet-immobilienblase-1.1502354

Aber auch das Handelsblatt hat inzwischen erkannt, dass Stadtwohnungen zu teuer geworden sind:

http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/nachrichten/immobilienpreise-stadtwohnungen-sind-viel-zu-teuer-/7172364.html

Weitere aktuelle Artikel hierzu:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/allianz-warnt-vor-immobilienblase-a-862599.html

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article108664540/Die-Panik-vor-der-Panik-auf-dem-Immobilienmarkt.html

http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:immobilienblase-oder-nicht-stresssignale-vom-deutschen-haeusermarkt/70080178.html



Bereits vor 12 Jahren hatte ich in einem englischen Internetforum davor gewarnt, dass in Grossbritannien die Immobilienpreise total überteuert sind und gut 50% fallen könnten. Auf dieses Posting kam durch die Reihe nur negative Kritik - und alle waren der Meinung, dass es in Grossbritannien immer weniger Wohnungen und Häuser gibt, aber immer mehr Einwohner, und daher Immobilienpreise nur nach oben gehen könnten.

Inzwischen kann man schon gut sagen: in Euro (oder Gold) ausgedrückt, sind außerhalb Londons die Immobilienpreise definitiv um 50% gefallen und werden in absehbarer Zeit eher fallen als steigen.

Auch in diesem Blog habe ich schon des öfteren vor der Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland und insbesondere München, Hamburg und Berlin gewarnt - vor dem Hintergrund, das Deutschland ausstirbt und vor allem in Großstädten die Gebäudepreise um ein vielfaches höher sind als die Herstellungskosten - und ein Grundstück mit 99% vom Gesamtwert zu bewerten wäre seltsam - auch wenn es demFinanzamt wegen der Grunderwerbsteuer freuen würde.

Meine bisherigen Blog Beiträge zum Thema Immobilienblase waren folgende:

http://www.immobilienblogger.de/2012/02/immobilienblasen-alarm-am-deutschen.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/10/der-positive-aspekt-einer.html
http://www.immobilienblogger.de/2012/02/die-turkische-immobilienblase.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/08/indikatoren-einer-immobilienblase-in.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/07/die-immobilienblase-in-deutschland.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/10/china-machts-vor-die-immobilienblase.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/10/schweizer-furchten-sich-vor.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/07/wertsteigerung-vs-immobilienblase.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/06/eine-immobilienblase-im-munchner.html
http://www.immobilienblogger.de/2011/09/ein-fruhwarnsystem-gegen.html
http://www.immobilienblogger.de/2012/03/boom-oder-blase-kritische-worte-zum.html
http://www.immobilienblogger.de/2012/01/der-imx-bubble-indikator-zeigt.html
http://www.immobilienblogger.de/2012/03/furcht-vor-inflation-befeuert-die-asset.html
http://www.immobilienblogger.de/2012/03/weltweite-rezession-am-immobilienmarkt.html

2 Kommentare:

  1. Der Klassiker heute aus dem Welt-Artikel:

    "Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen dem Institut für Wirtschaftsforschung zufolge zwischen 2003 und 2011 um rund 10,5 Prozent. Die Inflation insgesamt legte jedoch um rund 15 Prozent zu."

    => Das hieße ja, dass selbst in Zeiten der Immobilienpreisexplosion das "Betongold" im Schnitt noch nicht einmal einen Inflationsausgleich geschafft hätte. Ist das aber nicht genau das Hauptargument der Befürworter?

    Ach ja, und von handelsblatt.com:

    "Nach einer Erhebung von Baufi24 konnten Privatkäufer im Juni dieses Jahres bundesweit gerade mal noch 13 Prozent ihrer Finanzierung aus eigenen Mitteln stemmen."

    Hören wir nicht seit Monaten, dass die Immobilien-Kreditvergabe der Banken angeblich restriktiv wie eh und je sei? Wie lässt sich dann die sinkende Eigenkapitalquote erklären? Sollten es nicht mindestens 20% sein?

    Fragen über Fragen!

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  2. Die 10,5% sind ein Durchschnittnswert - inklusive der Geisterstädte im Osten, bei denen man beim Hauskauf für 1 Euro Aufpreis auch gleich das ganze restliche Dorf dazu bekommt.

    Im Schnitt ist es wirklich so, dass Immobilienpreise inflationsbereinigt gesunken sind. In München leider nicht. Wenn eine Baufinanzierungsseite auf 13% kommt, liegt das allerdings daran, dass die restlichen 87% keine Finanzierungsseite besuchen, wenn Sie ihre Immobilie in Bar bezahlen.

    Die Kreditvergabe ist restriktiver geworden - heute muss inzwischen mindestens 2% getilgt werden statt 1% - und erst ab 25-30% Eigenkapital sind die Zinsen auf einem guten Niveau.

    Viele nutzen die niedrigen Zinsen dazu, sich eine Hypothek zu sichern - vor 4 Wochen waren 10-jährige Hypotheken noch bei 2,38% und heute sind sie schon bei 3%. D.h. man kann eine halbwegs seriös bewertete Immobilie dazu verwenden, sich eine Hypothek zu sichern, und verkauft später die Immobilie und übernimmt die Hypothek.

    Das alles nutzt aber nichts, wenn die Immobilie in 5 Jahren 10% oder 20% weniger wert ist, da die Zinsen wieder um 1-2% gestiegen sind.

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