Donnerstag, 3. Mai 2012

München: Profile der Immobilienkäufer

In dem Beitrag "Münchner Monopoly" hat die Süddeutsche analysiert, wer in München eigentlich Immobilien kauft und verschiedene Käuferprofile erstellt:

(a) Normalverdiener: Käufer der Kategorie Normalverdiener (wohl eher gut-verdiener?) geben maximal 400,000 Euro aus, werden meist von den Eltern gesponsored und stottern bis ans Ende ihres Lebens statt Miete die Zinsen und etwas Tilgung ab.

(b) Erben: Bis zu 2 Mio geben oft Käufer aus, bei denen die Eltern bereits im Vorfeld (aus Steuergründen?) einen Teil des Erbes an die Kinder übertragen, die dann mit gefülltem Geldbeutel Immobilien kaufen können. Ab 1 Mio Kaufpreis, steigt der Anteil der Erben unter den Käufern bzw. der Anteil unter den Käufern die mit einem Erbe unterstützt werden.

(c) "Family Office". bis zu 10 Mio. Hierzu zählen Unternehmer aus der Region, die ihre Firma verkauft haben, wohlhabende Familien, die zusammen ihr Geld in Immobilien anlegen und meistens ca. 40-50 Mio Euro verwalten, von denen 1/4-1/5 in Immobilien investiert wird.

(d) Versicherungen: 10-20 Mio. In diesem Preissegment investieren konservative Versicherungen und Pensionsfonds, die primär Wert auf Sicherheit legen anstatt auf hohe Renditen.

(e) Spezialfonds: 20-30 Mio Euro (pro Objekt), 200-300 Mio Euro insgesamt. Fonds wie Union Investment betätigen sich hier in diesem Umfeld. D.h. Kleinanleger finanzieren diese Immobilieninvestments.

(f) offene Immobilienfonds aus dem Ausland 30-70 Mio Euro.  Die Karlshöfe für 50 Mio sind so ein Beispiel - ein Bürokomplex an der Karlstraße, die über Credit Suisse gekauft wurden.

(g) Großinvestoren: 70-100 Mio Euro. Amerikanische Pensionsfonds (Altstadt-Palais) für  oder die Schweizer UBS (Rieger Palais) sind Beispiele für solche Käufergruppen.

(h) Seltene Fälle: Über 100 Mio Euro. Hierzu zählen wenige Beispiele wie z.B. die Kardinal Faulhaber Straße(!), die von der Hypovereinsbank an die Bayerische Hausbau verkauft wurde oder das Pep für 400 Mio Euro. Solche Käufer orientieren sich weltweit und suchen nicht nur in München, Deutschland oder Europa nach geeigneten Investments.

(i) Schörghuber Gruppe: Die Schörghuber Gruppe besitzt sehr viele Immobilien in München - und stockt an und wann ihr milliardenschweres Portfolio mit Immobilien auf, egal ob das Rondell am Stachus, Hugendubel am Marienplatz oder die HVB Zentrale. Interessant hierzu auch die Wikipedia Seite zu http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Sch%C3%B6rghuber

Der ganze Artikel ist hier zu finden:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/studie-ueber-neu-muenchner-single-bis-jahre-sucht-stadt-1.1184486

Besonders Immobilienkäufer der Kategorie (a) und (b) sollten es sich gründlich überlegen, ob es sich lohnt ab 2012 überhaupt noch in Immobilien in München zu investieren. Allgemein kann man schon fast sagen, dass Käufer aus Kategorie (a) am wenigsten Ahnung haben, und (g)-(i) - meistens  - ganz genau wissen, was sie machen.

Wenn also Immobilien von Verkäufern (g)-(i) verkauft werden, wäre es ein Anzeichen dafür, dass man als kleiner Kapitalanlager in Kategorie (a) oder auch (b) möglichst schnell verkaufen sollte, bevor es zu spät ist.
Insgesamt haben die Kleinanleger am wenigsten Einfluss auf die Immobilienpreise.

Zum Thema Immobilienpreise und zum Thema "Immobilienblase" gibt es seit heute einen interessanten Artikel bei der FAZ  - der zugleich die Risiken beim Kauf von Immobilien verdeutlicht:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/immobilienmaerkte-weltweit-die-mutter-aller-krisen-11737693.html

1 Kommentar:

  1. Ich habe in den vergangenen Jahren eine Anzahl von immobilienrelevanten Dokumenten für Kunden (Familien, Einzelpersonen) aus arabischen Öl-Ländern übersetzt. Da flossen immer wieder Millionen für einzelne Objekte.

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