Mittwoch, 9. Mai 2012

Maklerverband kämpft gegen sinkendes Kaufinteresse an....

Da die Immobilienpreise in deutschen Großstädten (Berlin, Hamburg, München...) in den letzten Monaten (Jahren) relativ stark zugelegt haben - und inzwischen die Mietrenditen teilweise schon in den Verlustzonen liegen - machen sich die meisten potentiellen Immobilienkäufer in Deutschland langsam Gedanken.

Auch Hypothekenzinsen haben das Limit erreicht und werden langfristig eher steigen (können/müssen) als fallen - auch hier ist nicht zu erwarten, dass sich die Menschen in absehbarer Zeit leisten können, noch mehr Geld für eine Immobilie auszugeben als jetzt: zumal die Löhne nicht mit der Inflation steigen und Konsumgüter und Nahrungsmittel  weiterhin steigen - d.h.potentielle Käufer haben in Zukunft immer weniger Geld in der Tasche.

Zudem kommt hinzu: die Geburten liegen weit hinten den Erwartungen zurück: Geburten + Einwanderung - Todesfälle - Ausanderung ist leider im negativen Bereich und Deutschland hat Jahr für Jahr immer weniger Einwohner, was zusätzlich auf die Angebot / Nachfrage Situation entspannt.

Was also tun, wenn man ein Makler ist und trotz der schlechten Basis und Argumente trotzdem Immobilien verkaufen möchte?

Ganz einfach: Blödsinn erzählen und als Pressemitteilung rausgeben:

http://www.immobilien-zeitung.de/1000008731/bevoelkerungsrueckgang-tangiert-immobilienpreise-kaum

Der Anteil der Senioren steigt immer weiter - und die Mehrheit der Senioren wird auch "mietfrei" im Altersheim wohnen und deren Immobilien sicherlich durch die Verwandschaft versilbert werden, um die hohen Pflegekosten zahlen zu können. Bei diesem "Verkäuferkreis" wird auch gerne mal unter Wert verkauft, da es schnell gehen muss.

Ein weiterer Trend: Alten-WGs - insbesondere in Großstädten wie München in denen die Mieten unerschwinglich werden und selbst gutverdienende Berufstätige wie Herzchirurgen und Piloten teilweise WG Zimmer suchen anstatt einer Wohnung.

Was der Artikel ebenfalls verschönt: 5% Preisrückgang klingt war wenig - aber auf 20 oder 30 Jahre gesehen, läppern sich selbst 2,7% auf einem Tagsgeldkonto zusammen: bei 30 Jahren und 2,7% Zinsen sowie 0,25% Quellensteuer wären das ca. 80% Rendite.

D.h. bei 5% Preisrückgang hat man z.B. bei 100,000 Euro statt 185,000 Euro nur 95,000 Euro und damit einen Verlust von 90,000 Euro - also 90% Verlust in 30 Jahren !!!!

Und das ganze natürlich ohne Berücksichtigung der Hypothekenzinsen.

Bei 3,5% auf 30 Jahre wären das zusätzlich nochmal ca. 100,000 Euro Zinsen und hat quasi einen Verlust > 100%, d.h. Totalverlust bzw. Schulden, da die Zinsen nicht wieder reingeholt werden können - selbst bei Vermietung. Auch nicht berücksichtigt: Instandhaltungsrücklagen und Renovierungen + Sonderumlagen bei der Sanierung von Gemeinschaftseigentum oder der Wohnung selbst.

Immobilien auf 30 Jahre zu kaufen lohnt sich also erst, wenn man mindestens eine Verdreifachung des Kaufpreises in 30 Jahren erwarten kann - und auch einen realen Verkauf und nicht nur in der Theorie die Immobilie den Marktwert hat, sondern auch einen Käufer findet.

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