Aus Angst vor Inflation und aufgrund historisch-niedriger Zinsen flüchten derzeit alle Leute mit "herumliegendem" Geld in Immobilien. Was aber, wenn es zu einer Deflation kommt?
Worauf gründen denn überhaupt die Inflationsängste?
1. Historisch betrachtet sind die Zinsen auf dem niedrigsten Niveau aller Zeiten.
Man möchte also meinen, die Zinsen müssen alleine deswegen wieder steigen.
Falsch: Historisch betrachtet, hatte Deutschland seit der Währungsreform aber auch noch nie so hohe Schulden wie jetzt und: Die Schulden sind nicht so schnell weg - vor allem werden die Schulden weiter steigen. Selbst dieses Jahr hat es die Bundesregierung nicht geschafft, einen Teil der Schulden abzuzahlen - nicht mal einen kleinen symbolischen Mini-Anteil - stattdessen sind die Schulden weiter gestiegen und die Politiker klopfen sich gegenseitig auf die Schulter, weil Sie weniger Schulden machen, als zuvor geplant. Neue Schulden sind aber nun mal neue Schulden.
2. Die Menschen haben Angst vor einer Wirtschaftskrise in der alles teurer wird
Falsch: Wenn es zu einer Krise kommt, gibt es mehr Arbeitslose, im Zweifelsfall sinkende Löhne und die Menschen können sich immer weniger leisten. D.h. die Nachfrage sinkt und der Preis muss auch sinken, damit überhaupt etwas verkauft werden kann (in allen Bereichen).
Es kann gut sein, dass es daher also eher zu einer Deflation kommt. Denken wir einmal 5-10 Jahren in die Zukunft. Die Mieten in München sinken, Anschlussfinanzierungen werden schwerer zu bekommen, zusätzliche Steuern belasten Immobiliebesitzer und schlagartig möchten sich immer mehr von ihren Zweit- oder Drittwohnungen trennen. Das Angebot an Wohnungen steigt - und gleichzeitig werden Wohnungen nicht mehr als Kapitalanlage betrachtet sondern als "teurer Klotz am Bein ohne Rendite". Die Wohnungspreise fallen. Dann wird sich aber fast keiner darüber freuen, da einfach keiner mehr die Motivation hat, sich eine Wohnung zuzulegen - auch wenn die Lage noch so gut ist und die Wohnung in einem super Zustand ist. Möglich ist das - und früher oder später wird es in irgendeiner Form auch so kommen. Die Frage ist wie extrem es dazu kommt - oder nur ansatzweise - und ob es 5, 10 oder 20 Jahre dauert. Spätestens aber in 30-40 Jahren hat sich die Demographie in Deutschland so grundlegend geändert. dass es auch in München spürbar weniger Einwohner gibt.
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